Gruppenbild mit schönem Hintergrund: Siegbert Erat (links) vom Hotel-Restaurant Krone unterstützt Reihle und sagt: „Ich habe selber gespielt und weiß wie schwer das ist, daher unterstütze ich Nadja gerne. Patrick Sickinger vom Axis in Balingen erläutert: „Ich mache mit ihr Athletiktraining. Ihre Mutter war früher meine Trainerin, ich spiele auch seit 20 Jahren Badminton.“ Foto: Reihle

Nadja-Christine Reihle aus Haigerloch spielt mit 16 Jahren bereits Badminton auf höchstem Niveau. Mit unserer Redaktion hat sie über ihre Leidenschaft, die Schule, Hobbies und die Familie gesprochen.

Nadja-Christine Reihle bekam das Talent zum Badmintonspielen gewissermaßen die Wiege gelegt. Schon früh gab es erste Berührungspunkte mit dem Spielgerät. „Bei der Geburtsanzeige hatte sie einen Schläger in der Hand“, berichtet ihr Vater Jörg Reihle und schiebt schmunzelnd hinterher: „Allerdings in der rechten Hand – wie meine Frau und ich ist sie aber Linkshänderin.“

Die ganze Familie greift zum Schläger. Jörg Reihle spielt immer noch ab und an für die Spvgg Mössingen, Mutter Irina ist eine frühere Profispielerin und in der Szene als Irina Gritsenko bekannt. Einst war sie die „Nummer eins“ in Frankreich; ihre Tochter ist seit mehreren Jahren auf dem Weg, in ihre Fußstapfen zu treten. Im Gespräch mit unserer Redaktion sagt die 16-Jährige: „Ich habe verschiedene Sportarten ausprobiert, aber Badminton hat mir am meisten Spaß gemacht. Ich mag die Geschwindigkeit des Spiels. Seit ich fünf, sechs bin, trainiere ich regelmäßig.“

Zahlreiche nationale und internationale Titel

Früh war ihr Talent zu erkennen, mittlerweile hat sie zahlreiche nationale und auch internationale Titel eingefahren. Bei der Deutschen Meisterschaft erreichte sie in ihrer Altersklasse den 3. Rang, am Wochenende war sie bei einem Turnier in Slowenien sowohl im Einzel als auch im Doppel erfolgreich. Auf diesem Niveau ist regelmäßiges Training absolute Pflicht.

„Ich habe drei bis vier Mal die Woche Training, dazu kommt noch Krafttraining und joggen für die Ausdauer“, berichtet die Schülerin des Gymnasiums Haigerloch. Dort erhält sie große Rückendeckung. „Die Schule steht hinter mir. Ich kriege frei, wenn ich auf Turnieren bin, das war schon in der Grundschule so“, erklärt Reihle. Den Stoff müsse sie dann selbstständig nachholen. „Manchmal ist es schon stressig, aber es klappt insgesamt ganz gut“, sagt sie selber.

Kochen, Fotografieren, Natur und Narretei

Immer unterstützt wird sie dabei von ihren Eltern. Den Fahrdienst zu den Trainings übernimmt meist Mutter Irina, bei den Turnieren sind die Eltern ebenfalls dabei – teilweise sogar in der Funktion als Coach. „Ich finde es sehr gut, dass meine Eltern mir immer zur Seite stehen. Es ist wichtig, dass man auch emotionale Unterstützung bekommt“, so Reihle. Im Gespräch wirkt sie eher ruhig, auf dem Court aber kommt sie aus sich raus und sagt selbst: „Ich greife gerne an, mein Lieblingsschlag ist der ’Smash’.“

Viel Zeit bleibt zwischen Badminton und der Schule nicht – trotzdem hat die 16-Jährige auch andere Interessen, denen sie gerne nachgeht. Dazu zählen Kochen, Fotografieren und die Natur. Außerdem ist sie von klein auf und so, wie es die Zeit erlaubt, Hästrägerin in der Narrenzunft Haigerloch und schwimmt gerne (früher beim DLRG Haigerloch).

„Ich möchte einfach immer besser werden“

Dass die hohe Belastung und das viele Training auch Probleme bereiten können, hat sie ebenfalls schon erlebt. 2019 brach sie sich während einer Einheit den Fuß, in diesem Jahr hat sie mit Knieproblemen zu kämpfen. Die Leidenschaft fürs Badminton ist aber riesig. Angesprochen auf ihre künftigen Ziele sagt Reihle bescheiden: „Ich möchte einfach immer besser werden und mich steigern.“ Mama Irina ist da sicherlich nicht das schlechteste Vorbild.