Lange und tiefe Schnitte hat ein Unbekannter in Friesenheim an acht Zierkirschen gezogen. Die Einschnitte sind so tief, dass bereits Harz austritt. Ob die Bäume die Zerstörung überleben, bleibt unklar. Foto: Gemeinde

Die Zerstörung in Friesenheim geht weiter. Nun waren es insgesamt acht Zierkirschen, an denen sich ein Unbekannter mit einem Messer zu schaffen gemacht hat. Die Gemeinde hat Anzeige erstattet und bietet Hinweisgebern 1500 Euro.

Friesenheim - Eingeschlagene Fenster an Sporthalle und Mensa, Schmierereien am Gemeindehaus – immer wieder wird in Friesenheim randaliert. Am Freitagmorgen meldete sich die Gemeindeverwaltung mit einem weiteren Vorfall: Ein Unbekannter habe im August mutwillig acht Zierkirschen der Gemeinde im Bereich "Am Dorfgraben" zerstört. Die Bäume seien mit tiefen Wunden versehen worden, "die eindeutig mutwillig gemacht wurden", ist sich die Gemeinde sicher und hat Strafanzeige erstattet. Bei der Tatwaffe müsste es sich laut Pressesprecherin Julia Berger um ein breites Messer handeln – ein Okuliermesser oder Ähnliches. Die Schnittwunden an den Stämmen der Bäume sind so tief, dass Harz austritt. "Solch ein Verhalten ist kriminell und unakzeptabel" , heißt es in der Meldung der Verwaltung. Aufgrund des gleichen Schnittmusters gehe man von einem Einzeltäter aus.

Das Baugebiet "Am Dorfgraben" ist im Jahr 2001 entstanden – auch die Bäume sind in diesem Zuge gepflanzt worden. "Diese waren zuvor aber drei bis fünf Jahre in einer Baumschule, sodass die Bäume rund 25 Jahre alt waren", erklärt Pressesprecherin Berger.

Gemeinde handelt bei Vandalismus mit Einzelfallentscheidungen

Die Zierkirschen scheinen für die Gemeinde besonders wichtig. So setzt sie sich für die Überführung des Täters besonders ein: "Für Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Ergreifung des oder der Täter führen, setzt die Gemeinde Friesenheim eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro aus", heißt es aus dem Rathaus. "Sachdienliche Hinweise geben Sie bitte an das Bürgermeisteramt Friesenheim. Weitere 500 Euro wurden von einem Privatmann in Aussicht gestellt", sagt Berger gegenüber unserer Redaktion.

Ob die acht Bäume überleben werden, sei bisher unklar – man setze alles daran. "Im Zuge des Baumkatasters kümmern sich Revierförster Christian Junele und Christian Messner um die Bäume", erklärt die Friesenheimer Pressesprecherin. Ob die acht Zierkirschen überleben können, sei vegetationsabhängig und entscheide sich zwischen April und Juli 2023. Sollten die Bäume absterben, würde sich ein Schaden von 1000 Euro pro Baum ergeben, so Berger.

Auf Nachfrage unserer Redaktion, wie die Gemeinde mit den Vandalismus-Vorfällen umgehe, hält sich die Verwaltung zurück und antwortet kurz und knapp, dass man dabei Einzelfallentscheidungen treffen würde.

Gemeinde bittet um Mithilfe

Bürger werden gebeten, weiterhin die Augen offen zu halten. Wer zum Vorfall mit den Zierkirschen sachdienliche Hinweise geben kann, soll sich an das Bürgermeisteramt Friesenheim unter Telefon 07821/6 33 71 01 oder per E-Mail an rathaus@friesenheim.de melden.